Sonntag, 12. Oktober 2014

Hangzhou - Shanghai mit 359 km/h

Liebe Blogleser,

nach 2 wunderbaren Tagen in Hangzhou, die so ganz anders waren, als ich es mir vorgestellt hatte, brachte mich Shin Ren zum Bahnhof. 

Als erstes mussten wir mein Ticket am Schalter abholen. Ich war sehr dankbar, dass Ren dies erledigte, denn die riesige Schalterhalle hatte 24 Schalter und vor jeder stand eine endlose Schlange. Den Extraschalter für Ausländer hätte ich in diesem Chaos nicht gefunden. Auch hätte ich die Beamtin, die hinter eine Schreibe saß und unverständliche Worte murmelte, nicht verstanden. Nach einem kurzen Scan meines Passes hielt ich das Ticket für den "G-Train" in der Hand. Dieser Zug, vergleichbar mit unserem ICE, trägt den schönen Namen "The Harmony" und jagt mit bis zu 350 KM/h durch die chinesische Landschaft. Im Gegensatz zum ICE kann man sogar grosses Gepäck problemlos unterbringen. Verständlicherweise sind die Sitze ehr für chinesische Körpermaße konstruiert. Ich sass in der Mitte einer 3-er Sitzreihe und muss ziemlich komisch zwischen meinen Sitznachbarn ausgesehen haben.

Nach ca. 70 Minuten hatte der Zug mit 2 Zwischenhalten die 230 Kilometer hinter sich gelassen und ich stand aufgeregt auf dem Bahnhof von Shanghai. Einem von insgesamt 3 Bahnhöfen. Entgegen Rens Ankündigung konnte ich aber niemanden mit einem Schild für mich entdecken. Während ich mir schon einen Plan B überlegte, tauchte ein etwas abgehetzt wirkender junger mann auf. In perfektem englisch erklärte mir Haijun das wir uns beeilen müssten, sein Girlfriend von der Jugendherberge in Shanghai wartet vor U-Bahn auf uns. An Anfang war ich etwas verwirrt. Am Eingang der U-Bahn lernte ich dann Ryan kennen. Sie ist die Rezeptionsleiterin der Jugendherberge "Mingtown Etour Hostel" in Shanghai. Ihr Freund, der mich am Ausgang abholte, arbeitet ebenfalls dort. 

Mit der Metro fuhren wir dann einige Stationen bis zum "People´s Square" - einer riesiegen 
Metrostation mitten im Zentrum von Shanghai. Die Station hat 17 Ausgänge, beherbergt eine unterirdische Shopping Mall und es werden am Wochenende chinesische Opern auf einer Bühne aufgeführt. Die Shanghai-Metro und die Stationen wirken alle brandneu und man hat das Gefühl vom Boden essen zu können.

Ausgang Nr. 11 beförderte uns wieder ans Tageslicht und mich direkt ins Treiben dieser unglaublichen Metropole. Links neben mir sah ich den Eingang zu einem Park, auf der anderen Seite der 6 spurigen Straße verschiedene Malls und direkt vor mir das 80 Stockwerke hohe Mariott Hotel in Huangpu. Das ist der Name des Stadteils in dem ich nun die nächsten 3 Wochen zubringen werde.  Die Jugendherberge liegt nur wenige Schritte von diesem Hotelriesen entfernt in einer Straße mit vielen chinesischen Geschäften, Restaurants und kleinen Läden in denen allerlei lebendiges Getier verkauft wird. Mit Innenhöfen & Terrassen, von außen würde man ohne Leuchtschrift, glatt dran vorbeilaufen - wie eine 
Oase.


Details über die Jugendherbergen und wie das hier alles so funktioniert, werde ich in den nächsten Tagen erfahren. Für morgen hat mir Ryan einen umfassenden Sightseeing Plan zusammengestellt. Inständig hoffe ich, dass es morgen nicht so heiss wird, denn die Route, die mir bereits aufgemalt als Karte gezeigt wurde, sieht recht lang aus.


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